Taiji im Grüneburgpark

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Informative Texte rund um die Theorie der Kampfkunst und Philosophie des Taijiquan. Die Praxis des Tai Chi lernen Sie in unserem Taijiquanunterricht in Frankfurt am Main.


Image Sören Aissen Säbelform Chen Taijiquan

Taijiquan Theorie



Die eigentlich sehr praktische Kampfkunst Taijiquan verfügt über eine Tiefe, die in den Kampfkünsten ihres gleichen sucht. Das Gongfu des Taijiquan basiert auf den Prinzipien und vordefinierten Abläufen der natürlichen Bewegungsenergien unserer Natur. Allerdings folgt das Tai Chi Chuan (Taijiquan) diesen Prinzipien auf eine sehr feine und im fortgeschrittenen Bereich sogar feinste Art. Und genau dies ist es, was das Taijiquan so überlegen macht: Es gibt keine Grenzen! Einmal auf den Weg gebracht, brauche ich nur noch meine Übungen der Selbstkultivierung zu verfeinern und der Erfolg wächst nahezu unaufhaltsam.
Schon nach einigen Jahren des Übens verändert sich nicht nur der Körper, auch das Bewusstsein erlangt Tiefe und es entwickelt sich eine andere Sicht auf die Dinge. Vieles was im verborgenem lag wird nun sichtbar.

Doch liegen hier auch so einige Probleme auf unserem Weg: Zum einen muss man den rechten Weg finden und gehen, Schritt für Schritt ohne abzukürzen! Zum anderen macht die Tiefe des Tai Chi diese Kampfkunst sehr erklärungsintensiv. Erklärungen sind wichtig, sie helfen einem die Dinge zu erkennen. Hat man über einen Punkt tiefere Erkenntnis erlangt, so wird klar, dass man diese Erkenntnis trotz guter Erklärungen vorher nicht hatte. Man hat also etwas nicht oder falsch verstanden. Aber genau dieses Falschverstehen ist es, was uns zu einem tieferen Verständnis führen kann - der Wille zur steten Weiterentwicklung vorausgesetzt.
Es ist nun einmal die Natur der Sache, dass man die einzige Wahrheit nicht erkennen kann, solange man noch auf dem Weg zur Erkenntnis ist, denn sonst wäre man ja nicht auf dem Weg, sondern schon am Ziel! Da dieses Ziel uns, hinsichtlich des spirituellen Aspekts, zu einem erleuchteten Unsterblichen machen würde und uns in Bezug auf den Kampfkunstaspekt zu einem unschlagbaren Meister, kann man wohl davon ausgehen, dass die wahre Natur des Taijiquan und des Taiji in ihrer absoluten Tiefe derzeit unverstanden ist.
Um nicht ganz im Dunkel zu stehen und den Weg des Taiji ein Stück weit zu gehen, seien uns die Theorie und die praktischen Übungen unserer Kunst eine Stütze. Haben wir das Laufen erst erlernt, können wir diese Stütze zur Seite legen. Bis dahin mögen uns die folgenden Seiten ein Teil unserer Stütze sein oder auch nur der Lektüre dienen.

Aber nicht vergessen: Das wahre Taijiquan findet man nicht in der Theorie sondern in der Praxis! Diese Praxis ist es, was unsere Kunst für uns überprüfbar macht und das Weiterkommen sichert und unsere Fortschritte oder auch Rückschritte aufzeigt. Der Erfolg in den praktischen Übungen des Taijiquan stellt also eine sehr brauchbare Landkarte unserer Entwicklung dar. Funktioniert das Tai Chi nicht, dann habe ich wohl etwas falsch gemacht. Daran erkennt man den wahren Wert unserer Kunst: Der Erfolg lässt sich messen und der Nichterfolg lässt sich nicht weg theoretisieren!

Erwähnen möchte ich an dieser Stelle, dass unser Taijiquan keine Technik-orientierte, sondern eine Prinzip-orientierte Kampfkunst ist. Das bedeutet, wir lernen und arbeiten in unserem Weiterkommen mehr an den Prinzipien der Kampfkunst des Taijiquan und weniger an den einzelnen Kampf- und Selbstverteidigungstechniken. Wobei ich selbst jedoch keine absolute Trennung zwischen Technik und Prinzip sehen will. Die Grenzen sind hier meiner Meinung nach fließend. Die Kampfkunsttechnik lebt von dem Prinzip des Tai Chi. Ohne das Prinzip, kann keine Technik funktionieren. Jeder Kampfkünstler hat das schon erfahren und kennt das Gefühl, das etwas an seiner Selbstverteidigung nicht funktioniert. Das liegt im Anfängerbereich schlicht daran, dass der Körper nicht sinken und verbinden kann und somit über keine Standfestigkeit verfügt. Kann ich meinen Stand nicht kontrollieren, kann ich mich nicht kontrollieren. Und kann ich mich selbst nicht kontrollieren, wie dann einen Gegner? Ich denke das leuchtet ein.
Die Technik lebt vom Prinzip, aber das Prinzip äußert sich in der Technik. Ohne Technik, kann ich das Taiji-Prinzip nicht oder nur schwer anwenden. Daher muss meiner Meinung nach auch die Kampftechnik mit einem Partner ausgiebig trainiert und geübt werden. Die Vorgabe findet sich in unseren Taijiquan Formen.

Am Anfang ist es jedoch wichtig, überhaupt erst einmal mit den Übungen dieser Bewegungslehre zu beginnen. Hier stehen Ihnen neben mir, in vielen anderen Städten Deutschlands und fast der ganzen Welt unsere ausgebildeten Lehrkräfte der WCTAG beiseite. Auch die „Konkurrenz“ bietet bisweilen brauchbaren und vieler Orts auch guten Unterricht im Taijiquan. Sofern der Unterricht von einem sorgfältig ausgebildeten Lehrer geleitet wird, sollte sich mit der Zeit auch der Kampfkunstinhalt und die kämpferische Seite dieses Gong Fu entwickeln. Da die Bewegungen des Taijiquan den Körper stärken und zu einer Einheit verbinden, ist es eine zwangsläufige Folge des guten Unterrichts, dass sich Standfestigkeit entwickelt und verbessert. Auch die Schläge werden mit der Zeit durchdringender, selbst wenn bis dahin die eigentliche Kampfkunst des Taijiquan noch gar nicht unterrichtet wurde. Findet diese Entwicklung nicht statt, rate ich zur Skepsis. Ein Lehrerwechsel kann hier hilfreich sein.

Auf den folgenden Seiten erfahrt Ihr etwas über die theoretischen Aspekte unserer Kampfkunst. Neben einer Beschreibung der wichtigsten Grundkonzepte, möchte ich hier, die in unserem Frankfurter Taijiquan-Unterricht gelehrten Prinzipien des Chen-Stil Taichi Chuan, bzw. Chen-Stil Taijiquan, erläutern und vorstellen.

Dazu gehören eine kurze Vorstellung der Chen Stil Taijiquan Formen, die Erklärung einiger Begriffe wie "wai san he" und "nei san he", "13 Grundtechniken" sowie deren Bezug zu unserer Kampfkunst und Taijiquan Übungspraxis nach dem Konzept der WCTAG.

Ferner werden einige der philosophischen Hintergründe kurz angerissen, sofern das nicht auf den entsprechenden Seiten der Bereiche Wochenkurse und Unterricht in Firmen schon geschehen ist. Einige interessante Texte und Aussagen der alten Weisen des Zen und des Taoismus möchte ich euch auch gerne unkommentiert zum Lesen und Gedanken machen geben.



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